Steuerzweck

Steuerzweck
oberste Zweckbestimmung von Steuern, abhängig von der historischen Entwicklung der staatlichen Aktivität.
- 1. Rein fiskalischer Zweck im europäischen Mittelalter; erweiterte fiskalische Zwecksetzung durch die Merkantilisten: Ausbau der  Verbrauchsbesteuerung zur finanziellen Sicherung einer aktiven Handelsbilanz ( Merkantilismus).
- 2. Sozialpolitischer Zweck tritt mit aufkommendem Hochkapitalismus neben den fiskalischen: Einkommensungleichheiten beschleunigen Einführung der Einkommensbesteuerung als nachträgliche Korrektur der Verteilung des Nationaleinkommens. Daneben kommt es zu einer allgemeinen Verstärkung der Steuerlast zur Erfüllung der wachsenden öffentlichen Aufgaben (Schulen, Hygiene, Straßen, Rechtswesen, Heer, Polizei).
- 3.  Steuerpolitik rückt seit den 30er Jahren ins Zentrum der Volkswirtschaft, sie wird Instrument zur Stärkung von Konsum oder Investition; einzelne Steuern oder Steuerparagraphen lenken die Aktivität der Individuen in volkswirtschaftlich gebotene bzw. erwünschte Richtung (Zwecksteuer). Eigene Investitionen der öffentlichen Hand in wachsendem Umfang.
- 4. Heute wird die Besteuerung zur Erreichung jeglicher staatspolitischer Zwecke ( fiskalische Besteuerung,  nicht fiskalische Besteuerung) eingesetzt.

Lexikon der Economics. 2013.

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  • Ordnungsteuer — Lenkungsteuer; Steuer, die einem bestimmten ordnungspolitischen Zweck dient. Vgl. auch ⇡ Steuerzweck, ⇡ nicht fiskalische Besteuerung, ⇡ Zwecksteuern, ⇡ Wertzuwachssteuer …   Lexikon der Economics

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